Das Projekt „Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg – ReProLa“ setzt Landmanagement in direkte Beziehung zur Produktion und Vermarktung regionaler Produkte. Grundannahme ist, dass Regionalprodukte einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Flächennutzung, regionalen Kreisläufen und regionaler Wertschöpfung leisten.
Dabei sind folgende Grundüberlegungen forschungsleitend:
- Die Herstellung regionaler Agrarprodukte hat eine hohe Relevanz für die Art und Intensität der Flächennutzung und damit auch für den Erhalt und die Qualität biotischer und abiotischer Ressourcen. Die nachfraginduzierte Ausweitung von Regionalprodukten ist ein Ansatzpunkt zur Durchsetzung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung und einer engeren Integration von Produktions-, Umwelt- und Sozialinteressen sowie ökologisch tragfähiger Stoffkreisläufe.
- Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln (Regionalprodukten) aus konventionellem und ökologischen Anbau steigt weiter an; sie kann aktuell nicht umfassend befriedigt werden, weil für den regionalen Absatz bestimmte Agrarprodukte mit der Agrarproduktion für anonyme Märkte konkurrieren und Lücken in der Logistik die Vermarktung erschweren. Damit bleiben beträchtliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale ungenutzt. Regionalprodukte im Sinne dieses Projektes meinen (zu einem erheblichen Anteil) in der Region erzeugte Lebensmittel, die eine wichtige Rolle für das Landschaftsbild bzw. die Kulturlandschaft in der Metropolregion, die regionale Wertschöpfung und die identifikations-stifetende Kulinarik spielen. Dabei wird unterschieden zwischen konventionellem und ökologischem Anbau sowie zwischen dem Spezialitätenbereich und Mengenprodukten.
- Wirtschaftliches Wachstum, demografische Verschiebungen, aber auch veränderte Lebensstile verschärfen die Nutzungskonkurrenzen um die Resource Land. Konflikte zwischen der Landnutzung für Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur, der Agrar- und Energieproduktion, aber auch den Ansprüchen an Freizeit und ökologischen Ausgleichsflächen, treten gerade in Stadt-Land-Verbünden offen zutage und erfordern innovative Steuerungssansätze.
- Die Moderation von Interessenkonflikten bei der Flächennutzung bedarf einer innovativen Governancestruktur, die auf Beteiligung und interkommunale Kooperation setzt. Nicht nur die Koordination aller beteiligten Akteure, sondern auch die Berücksichtigung der Interessen der Stakeholder erfordern differenziertes Hintergrundwissen und Zielorientierung.
