Metropolregion Nürnberg als Heimat für Regionalprodukte
Worum geht es
Das Projekt „Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg – ReProLa“ setzt Landmanagement in direkte Beziehung zur Produktion und Vermarktung regionaler Produkte. Grundannahme ist, dass Regionalprodukte einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Flächennutzung, regionalen Kreisläufen und regionaler Wertschöpfung leisten.
Die Projektergebnisse
Im Projekt wurde ein mehrdimensionales Indikatorenset zur Erfassung von Flächennutzungsänderungen und Wertschöpfungsmappings für ausgewählte Regionalprodukte entwickelt. 44 Prozent der Fläche der Metropolregion wird landwirtschaftlich genutzt. Die Region hat ein reiches Angebot an regionalen Lebensmitteln und profiliert sich mit einer großen Vielfalt an kulinarischen Spezialitäten. Die Land und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion ist mit über 100.000 Beschäftigten eine ökonomisch relevante Branche. Dieses regionale Ernährungssystem steht unter Druck: metropolregionsweit schrumpfen die landwirtschaftlichen Flächen jährlich um 1.450 Hektar.
Im Projekt wurden die Produktionsschwerpunkte für sieben ausgewählte Regionalprodukte in der Metropolregion Nürnberg definiert, vgl. Abbildung
In ReProLa wurden die regionale Wertschöpfung und die Potenziale der Regionalprodukte Kirsche, Spargel, Karpfen, Bier, Meerrettich, Bratwurst und Kartoffelkloß untersucht und in „Produkt-Portraits“ übersichtlich aufbereitet.
Zur Stärkung der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft wurde gemeinsam mit 350 regionalen Akteuren ein Aktionsplan „Heimat für Regionalprodukte“ entwickelt. Er enthält 10 strategische Projekte in den Bereichen ‚Stärkung der Wertschöpfung von Regionalprodukten‘, ‚Sicherung landwirtschaftlicher Flächen‘ und ‚Ausbau des Ökolandbaus‘. Diese Projekte sollen die erforderliche Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Nürnberg stärken. Ziel ist eine resiliente, zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswirtschaft und damit die Ernährungssicherheit der Region.
Um das Angebot der zahlreichen kleinen Streuobst-Initiativen besser zu bündeln, wurde die Dachmarke „streuobstwiesenliebe“ entwickelt. Aktuell 7 Initiativen vermarkten ihre Produkte gemeinschaftlich und betreiben Bewusstseinsbildung für die Bedeutung von Streuobstwiesen.
In ReProLa wurde eine Online-Plattform entwickelt, die Lieferbeziehungen der regionalen Ernährungswirtschaft transparent darstellt und Transportkooperationen initiiert. Die Plattform funktioniert wie eine Art „Mitfahrzentrale für Regionalprodukte“. Anbieter:innen und Erzeuger:innen von regionalen Lebensmitteln können Chancen für Transportbündelungen erkennen und über die Plattform miteinander in Kontakt treten. Neben der Einsparung von Kosten und CO2-Emissionen wird damit auch weitere Vernetzung in der Regio-Food-Branche angeregt. Bisher sind bereits ca. 70 Nutzer:innen aus der Metropolregion Nürnberg auf der Plattform registriert.
In ReProLa wurde eine Leitfaden-Broschüre entwickelt, die Kommunen helfen soll, in ihrer Planungspraxis landwirtschaftliche Flächen im Außenbereich zu schützen. Sie zeigt mit guten Beispiele aus der Metropolregion Nürnberg, wie Kommunen bereits heute sparsam mit landwirtschaftlichen Flächen umgehen. Dazu wurde am 14.07.2023 im Landkreis Forchheim eine Fachkonferenz ausgerichtet.
Für die Regionalprodukte Süßkirsche und Brot wurde in den Gemeinden Pretzfeld und Weißenstadt jeweils ein hybrider Lehrpfad entwickelt, der die Wertschöpfungsbeziehungen über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg visualisiert. Kurze Videos und Info-Texte geben entlang der Lehrpfade Einblick in Anbau, Handwerk, industrielle Verarbeitung, Vermarktung und Verwertung in der Gastronomie. Das hybride Lehrpfad-Konzept ist auch auf weitere Lehrpfade in der Region übertragbar.
Forschungsergebnisse
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