Metropol­region Nürnberg als Heimat für Regional­produkte

Forschungs­projekt zu Regio­nal­pro­dukten (ReProLa) — Wertschöpfung und nachhal­tiges Flächen­management
Regio­nal­pro­dukt­spe­zi­fi­sches Landma­nagement in Stadt-Land-Partner­schaften am Beispiel der Metropol­region Nürnberg (2018–2023)

Worum geht es

Das Projekt „Regio­nal­pro­dukt­spe­zi­fi­sches Landma­nagement in Stadt-Land-Partner­schaften am Beispiel der Metropol­region Nürnberg – ReProLa“ setzt Landma­nagement in direkte Beziehung zur Produktion und Vermarktung regio­naler Produkte. Grund­an­nahme ist, dass Regional­produkte einen positiven Beitrag zur nachhal­tigen Flächen­nutzung, regio­nalen Kreis­läufen und regio­naler Wertschöpfung leisten.

Die Projekt­ergebnisse

Im Projekt wurde ein mehrdi­men­sio­nales Indika­to­renset zur Erfassung von Flächen­nut­zungs­än­de­rungen und Wertschöp­fungs­map­pings für ausge­wählte Regional­produkte entwi­ckelt. 44 Prozent der Fläche der Metropol­region wird landwirt­schaftlich genutzt. Die Region hat ein reiches Angebot an regio­nalen Lebens­mitteln und profi­liert sich mit einer großen Vielfalt an kulina­ri­schen Spezia­li­täten. Die Land und Ernäh­rungs­wirt­schaft in der Metropol­region ist mit über 100.000 Beschäf­tigten eine ökono­misch relevante Branche. Dieses regionale Ernäh­rungs­system steht unter Druck: metro­pol­re­gi­onsweit schrumpfen die landwirt­schaft­lichen Flächen jährlich um 1.450 Hektar.

Nutzungs­arten der Boden­fläche der Metropol­region Nürnberg zum 31. Dezember 2020; Quelle: eigene Auswertung basierend auf Daten der Flächen­er­hebung nach Art der tatsäch­lichen Nutzung (Bayeri­sches Landesamt für Statistik 2021)

Verän­derung der Flächen­nutzung (Zugewinne- und Verluste) im Vergleich zu vorher­ge­henden Jahren in der EMN. Die Kategorie Wald und Natur umfasst die Flächen­nut­zungen Wald, Gehölz, Heide, Moor, Sumpf, Unland, vegeta­ti­onslose Fläche und Abbauland . Quelle: Eigene Auswertung basierend auf Daten der Flächen­er­hebung nach Art der tatsäch­lichen Nutzung (Bayeri­sches Landesamt für Statistik, 2021)

Im Projekt wurden die Produk­ti­ons­schwer­punkte für sieben ausge­wählte Regional­produkte in der Metropol­region Nürnberg definiert, vgl. Abbildung

Ausge­wählte Regional­produkte und ihre Produk­ti­ons­schwer­punkte in der Metropol­region Nürnberg im Rahmen des BMBF-Projektes ReProLa (Stand: 21.10.19)

In ReProLa wurden die regionale Wertschöpfung und die Poten­ziale der Regional­produkte Kirsche, Spargel, Karpfen, Bier, Meerrettich, Bratwurst und Kartof­felkloß unter­sucht und in „Produkt-Portraits“ übersichtlich aufbe­reitet.

Zur Stärkung der regio­nalen Land- und Ernäh­rungs­wirt­schaft wurde gemeinsam mit 350 regio­nalen Akteuren ein Aktionsplan „Heimat für Regional­produkte“ entwi­ckelt. Er enthält 10 strate­gische Projekte in den Bereichen ‚Stärkung der Wertschöpfung von Regio­nal­pro­dukten‘, ‚Sicherung landwirt­schaft­licher Flächen‘ und ‚Ausbau des Ökolandbaus‘. Diese Projekte sollen die erfor­der­liche Trans­for­mation der Land- und Ernäh­rungs­wirt­schaft in der Metropol­region Nürnberg stärken. Ziel ist eine resiliente, zukunfts­fähige Agrar- und Ernäh­rungs­wirt­schaft und damit die Ernäh­rungs­si­cherheit der Region.

Um das Angebot der zahlreichen kleinen Streuobst-Initia­tiven besser zu bündeln, wurde die Dachmarke „streu­obst­wie­sen­liebe“ entwi­ckelt. Aktuell 7 Initia­tiven vermarkten ihre Produkte gemein­schaftlich und betreiben Bewusst­seins­bildung für die Bedeutung von Streu­obst­wiesen.

In ReProLa wurde eine Online-Plattform entwi­ckelt, die Liefer­be­zie­hungen der regio­nalen Ernäh­rungs­wirt­schaft trans­parent darstellt und Trans­port­ko­ope­ra­tionen initiiert. Die Plattform funktio­niert wie eine Art „Mitfahr­zen­trale für Regional­produkte“. Anbieter:innen und Erzeuger:innen von regio­nalen Lebens­mitteln können Chancen für Trans­port­bün­de­lungen erkennen und über die Plattform mitein­ander in Kontakt treten. Neben der Einsparung von Kosten und CO2-Emissionen wird damit auch weitere Vernetzung in der Regio-Food-Branche angeregt. Bisher sind bereits ca. 70 Nutzer:innen aus der Metropol­region Nürnberg auf der Plattform regis­triert.

In ReProLa wurde eine Leitfaden-Broschüre entwi­ckelt, die Kommunen helfen soll, in ihrer Planungs­praxis landwirt­schaft­liche Flächen im Außen­be­reich zu schützen. Sie zeigt mit guten Beispiele aus der Metropol­region Nürnberg, wie Kommunen bereits heute sparsam mit landwirt­schaft­lichen Flächen umgehen. Dazu wurde am 14.07.2023 im Landkreis Forchheim eine Fachkon­ferenz ausge­richtet.

Für die Regional­produkte Süßkirsche und Brot wurde in den Gemeinden Pretzfeld und Weißen­stadt jeweils ein hybrider Lehrpfad entwi­ckelt, der die Wertschöp­fungs­be­zie­hungen über alle Stufen der Wertschöp­fungs­kette hinweg visua­li­siert. Kurze Videos und Info-Texte geben entlang der Lehrpfade Einblick in Anbau, Handwerk, indus­trielle Verar­beitung, Vermarktung und Verwertung in der Gastro­nomie. Das hybride Lehrpfad-Konzept ist auch auf weitere Lehrpfade in der Region übertragbar.

Die Projekt­partner

Gefördert von

Kontakt

Geschäfts­stelle Europäische Metropol­region Nürnberg
There­si­en­straße 9, 90403 Nürnberg
Telefon (09 11) 2 31 – 105 22
Telefax (09 11) 2 31 – 79 72
E‑Mail: geschaeftsstelle@metropolregion.nuernberg.de
www.metropolregionnuernberg.de